MIA

Eine junge Frau platzt ins Klassenzimmer. Eine irritierende Person. Mit einer Mischung aus Unsicherheit und Bestimmtheit beginnt sie, Geschichten zu erzählen. Ihre Tasche ist voller Krimskrams und zu jedem Gegenstand scheint Mia eine passende Geschichte spinnen zu können. Jede anständige Geschichte hat sich dabei gefälligst nach der Erzählerin zu richten, damit ein Happy End immer möglich wird. Schwieriger ist es für Mia, ihre eigene Geschichte zu erzählen. Sie ist eine Roma, wird als "Zigeunerin" beschimpft, die vor einigen Jahren mit ihrer Familie vor dem Terror auf dem Balkan nach Deutschland geflohen ist. Kaum schien die Familie in dem neuen Land Fuß zu fassen, da verschwindet Mias dreizehnjährige Schwester spurlos. Seit zwei Jahren sind gelegentliche Postkarten die einzigen Lebenszeichen. "Hört auf, nach mir zu suchen" - keine Unterschrift. Mia kann die Schwester nicht verloren geben. Irgendjemand muss sie gesehen haben und wird sich an sie erinnern. Ein Stück über Vorurteile, Fremdheit und Toleranz.

 

Ab 13 Jahren

 

Rechte: FELIX BLOCH ERBEN

 

 

DER AUTOR

Bevor Nick Wood anfing, für das Theater zu schreiben, war er als Schauspieler und Journalist tätig. Heute arbeitet er als Autor und ist Dozent für Szenisches Schreiben, seine Stücke werden in Nord-Amerika und ganz Europa gespielt. Sein Werk "Snapshots" wurde beim Orlando Fringe Festival als "Bestes Stück" ausgezeichnet.
Für BBC Radio 4 schreibt Nick Wood auch Hörspiele. An der Arbeit für Bühne und Radio schätzt er die "Unmittelbarkeit und Einfachheit. Die richtige Bewegung, ein Blick, eine Geste können oft mehr als eine halbe Seite des Dialogs, ein Ton kann den Zuhörer direkt im Herzen des Geschehens ankommen lassen."
Sein Kindertheaterstück "Warrior Square" erlebte unter dem Titel Fluchtwege am Hans Otto Theater in Potsdam seine DSE, wurde zum 7. Deutschen Kinder- und Jugendtheatertreffen eingeladen und 2003 mit dem Brüder-Grimm-Preis des Landes Berlin ausgezeichnet.

 

Schauspiel: Alexandra Nesici

Regie: Natalia Herrera, Peter W. Hermanns 

Dramaturgie: Hermanns/Bendiks

Regieassistenz/
Theaterpädagogik: Veronika Bendiks

 

Besonderen Dank an: Regina Leonhart

 

Gefördert durch den Landesverband Freie Tanz- und Theaterschaffende Baden-Württemberg e.V. aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg