Das Freiburger
Klassenzimmertheater wurde 2015 von der Schauspielerin und Theaterpädagogin Veronika
Bendiks und dem Schauspieler und Regisseur Peter W. Hermanns gegründet und wird sich ausschließlich dem Genre Klassenzimmertheater widmen.
Mit dem Stück ERSTE STUNDE von Jörg Menke-Peitzmeyer feierten wir im Juni 2016 unsere erste Premiere. Unser Spielplan wird stetig durch neue Stücke erweitert, mit Inhalten und Themen für
verschiedene Alterstufen. Wir kommen zu allen Schulen in der Umgebung von Freiburg im Umkreis von ca. 100 Kilometern.
Immer wieder werden wir kostenlose Aufführungen für Lehrer/innen anbieten. Die Termine und die Orte der Veranstaltungen werden wir rechzeitig, hier auf unserer Homepage, bekannt geben. Bitte
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Spielen und Diskutieren
Freiburger Theater für Klassenzimmerstücke
gegründet.
Von Heidi Ossenberg
Mi, 08. Juni 2016
Das Deutsche Theater in Berlin hat es in einer Bewertung der eigenen Arbeit mal auf den Punkt gebracht: "Es geht nicht darum zu zeigen, was Theater alles kann,
sondern vielmehr darum, wie wenig Theater eigentlich braucht." Die Rede ist von einem Genre, das es erst seit etwa zehn Jahren in Deutschland gibt: Das Klassenzimmertheater.
In Freiburg gibt es nun auch eines – gegründet von zwei leidenschaftlichen Theatermenschen: Der Schauspielerin und Theaterpädagogin Veronika Sautter-Bendiks
(Jahrgang 1983) und dem Schauspieler und Regisseur Peter W. Hermanns (Jahrgang 1957). Am kommenden Montag starten sie mit ihrer ersten Premiere an der Max-Weber-Schule in Freiburg durch: "Erste
Stunde" von Jörg Menke-Peitzmeyer ist ein Stück über Mobbing und Gewalt an Schulen. Veronika Sautter-Bendiks spielt Klara, die neu in eine Klasse kommt und sich endlich von ihrem Schicksal als
Mobbing-Opfer befreien will. Ihr Mittel ist die Provokation: Klara versucht, die Klassengemeinschaft aufzubrechen. Jedes Mädchen, jeder Junge muss sich zu der neuen Schülerin verhalten. Peter W.
Hermanns führt Regie.
Das als Theatermonolog konzipierte Stück wird für Hermanns zu einem Dialog, denn die Schülerinnen und Schüler ab 13 würden direkt angesprochen und auch mit
einbezogen. "Das ist schwierig zu proben, denn die Schauspielerin muss sich ihre Gegenüber ja lange Zeit nur vorstellen", sagt der Regisseur. Sautter-Bendiks freut sich auf die Herausforderung,
"dass jede Aufführung anders wird, finde ich sehr reizvoll".
Ein paar Tage vor der Premiere hat es bereits eine Lehrervorführung gegeben. Denn es sind zunächst die Pädagogen, die überzeugt werden müssen, das
Klassenzimmertheater zu buchen. Sautter-Bendiks und Hermanns, die zu allen Schulen in Freiburg und im Umkreis von rund 100 Kilometern kommen wollen, immer eine Doppelstunde an: Zunächst wird das
Theaterstück gespielt, während der zweiten 45 Minuten wird das Gesehene dann mit allen Beteiligten diskutiert.
Peter W. Hermanns hat sich neben anderem durch eine Erfahrung zur Gründung des Klassenzimmertheaters inspirieren lassen: Er hat für das Freiburger Theater Radix das
Klassenzimmerstück "Ich Komma Saufen" von Holger Schober inszeniert. Die Rückmeldungen von Seiten der Schülerschaft und der Lehrer seien immer sehr gut gewesen, sagt er. Beeindruckt seien die
Zuschauer meist von der Authentizität des Stückes und der Figuren: Klassenzimmerstücke sind immer künstlerische und pädagogische Arbeit.
Ziel der künstlerischen Leiter des neuen Theaters ist es, fünf bis sechs Stücke im Programm zu haben – für unterschiedliche Altersgruppen. Sautter-Bendiks und
Hermanns können sich auch vorstellen, das befreundete Künstlerinnen und Künstler ein solches Klassenzimmertheater produzieren und unter dem Dach des Theaters anbieten. "Der Bedarf ist da", sind
sie sich einig.
Und wie wird das Angebot finanziert? "Erste Stunde" hat eine Projektförderung des Landesverbands Freie Tanz- und Theaterschaffende Baden-Württemberg erhalten.
Sonstige öffentliche Förderung gibt es (noch) nicht, die Schulen zahlen pro Vorstellung, damit Schauspieler und Rechte für das Stück finanziert werden können.